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Die damals in Westeuropa gebräuchliche Bezeichnung der Gesellschaft war « Studoruss », gebildet aus den Wortstämmen « study/studies » und « Russia ».
Treibende Kraft und Initiator für diese Gesellschaft war Hugo Marc, Schwiegersohn des geschäftsführenden Inhabers Hugo von Wogau. Die Idee seiner Gründung war, unter Akquisition westeuropäischen Kapitals die unermesslichen Bodenschätze Rußlands einer gewinnbringenden wirtschaftlichen Verwendung zuzuführen, insbesondere neue Bergbauunternehmen zu errichten oder vorhandene zu übernehmen und auf Vordermann zu bringen.
Daneben gab es Pläne die reichen landwirtschaftlichen Produkte Sibiriens auf internationalen Märkten anzubieden. Wogau & Co. hatte schon mit viel Mühen versucht, sibirische Butter nach Westeuropa zu exportieren, aber es gab weder Kühlhäuser noch Kühlwaggons, um sie ohne Einbuße in Qualität zu transportieren. Solche Lager- und Transporteinrichtungen sollte die Gesellschaft aufbauen.
Welchen enormen Nutzen hätte diese Geselschaft dem rückständingen Sibirien bringen können, wenn nicht der erste Weltkrieg ausgebrochen wäre. Die Studoruss blieb dadurch die allerletzte der vielen Gesellschaften, die das deutsche Handelshaus Wogau & Co. in ihren 75 russischen Jahren gegründet hat.
Mit der kommunistischen Revolution und der Vertreibung der Familie Wogau aus Rußland war das Schicksal der Gesellschaft « Studoruss » endgültig besiegelt.
Bisher sind auf dem Sammlermarkt nur ca. 3 - 4 Zertifikate der « Studoruss » registriert worden, die auf die « Société Générale de Belgique » augestellt sind.
Von den insgesamt 400 ausgegebenen Zertifikaten hatte die « Société Générale » ursprünglich 20 Stücke gezeichnet, die deutschen Bankiers Bethmann 19 Stücke, weitere rund 200 Stücke aus der Emission waren bei einzelnen risikofreundingen Anlegen aus Deutschland, England, Frankreich und den USA unterbracht worden. 48 Aktien hatte Wogau & Co. im eigenen Portefeuille gehalten. (10990) Außerst selten! Ausruf : 500,00 €